12.07.2009

Sella Ronda Bike Day 2009

Sella Ronda Bike Day 20094. Sella Ronda Bike Day 2009:
Über 15000 traten in die Pedale
Motorenlärm und Auspuffabgase ade!
Die 4. Ausgabe des „Sellaronda Bike Days“ am heutigen Sonntag, den 12. Juli 2009 rund um das Sella Massiv war wie schon in den vergangenen Jahren ein toller Erfolg. Gleich vier Dolomitenpässe waren ausschließlich für Liebhaber des Drahtesels reserviert.
Voll Motivation und guter Laune fanden sich sehr früh schon die ersten Radfahrer in
Gröden und in den anderen Tälern rund um die Sellagruppe ein. Bereits ab 08.00 Uhr wurde beobachtet, wie sich zahlreiche Radsportfans Richtung St. Christina bewegten um den Startschuß des 4. Sella Ronda Bike Days um 9.00 Uhr an der Kreuzung Maciaconi im Dorfzentrum nicht zu verpassen. Natürlich waren viele Radler auch schon am Vortag angereist, um sich eine lange Anreise am Sonntagmorgen zu ersparen.


Erlebnisbericht von Sepp Reiseck:

Meine Frau Claudia und ich waren schon am Vortag angereist. Da in einigen Bundesländern die Ferien begannen, wurde die Anfahrt nach Wolkenstein zu einer ersten Geduldsprobe. Am Brenner standen wir in einem ewig langen Stau. Am späten Nachmittag trafen wir schließlich dann in Wolkenstein ein. Wir hatten uns in der Pension Astrid einquartiert. Aufgrund der stressigen Anreise ließen wir die geplante Einrollrunde sausen. Zufällig trafen wir auch bekannte Gesichter aus der Heimat. Josef Leierseder, ehemaliger Werkstattmeister beim Zweiradcenter Dingolfing und seine Freunde waren auch in Wolkenstein.
Am Sonntag schließlich stand alles unter dem Motto „ Radler“. Ab 8:00 Uhr waren die Ersten schon auf der Straße, obwohl die Sperrung erst ab 9:00 Uhr erfolgte. Wir genossen erst noch unser Frühstück und begaben uns erst gegen 9:15 auf die Strecke. Das Wetter machte einen guten Eindruck, jedoch waren die Temperaturen noch recht frisch. Es war echt Wahnsinn, was dann kam. Überall waren Radfahrer und das in allen Ausführungen. Der Großteil war mit dem Rennrad unterwegs, allerdings auch Viele mit dem Mountain- bzw. Trekkingbike. Auch Einradfahrer waren zu finden. Wie Diese aber bergab fuhren, konnte ich leider nicht beobachten, wäre aber mit Sicherheit interessant gewesen. Als Erstes ging es hoch zum Gödner Joch. Das Bergauffahren war trotz der Masse an Radfahrern angenehm, da eigentlich immer ausreichend Platz zum Überholen war. Am Pass war natürlich die Hölle los. Wir hielten uns nicht lange auf und begaben uns sofort in die lange Abfahrt nach Corvara. Bei den Abfahrten war aber Vorsicht geboten, da einige Freaks ohne Rücksicht auf Verluste sich hinunterstürzten und zwischen langsameren Teilnehmern „ Slalomfahren“ übten. Andererseits gab es unberechenbare Dauerbremser, die die gesamte Straßenbreite vereinnahmten. Die Krönung waren einige Unverbesserliche, welche entgegen des Stromes fuhren. Nichts destotrotz war das Fahren ohne der Begleitung der üblichen Blechkarawane wesentlich angenehmer. Als zweiter Pass wurde der Campolongo überquert. Ab Arabba begann der lange Anstieg zum Passo Pordoi. Die Steigungsprozente liegen bei der Sellaronda  fast die gesamte Zeit im einstelligen Bereich. Dementsprechend angenehm sind die Anstiege auch zu fahren. Nach dem Passo Pordoi folgte eine ca. 6 Kilometer lange Abfahrt. Dann mussten wir rechts abzweigen zum Passo Sella. Der Anstieg war etwa 6 Kilometer lang und der Einzige, bei dem es über längere Abschnitte auch mal 12 % Steigung hatte. Dass man zu diesem Zeitpunkt zwar noch nicht allzu viele Kilometer, aber knapp 2000 Höhenmeter in den Beinen hatte, bekamen die Fahrer und leider auch ich zu spüren. Zu meiner Entschuldigung muss ich aber anführen, dass ich wegen Krankheit die letzten zwei Wochen pausieren musste und froh war, überhaupt starten zu können. Jedenfalls hat sich das allgemeine Tempo am letzten Anstieg drastisch reduziert. Ich habe mit einem Schneckentempo Leute überholt, dass ich mich gewundert habe, dass man bei so langsamer Fahrt überhaupt das Gleichgewicht noch halten kann und  nicht umfällt. Nach dem Passo Sella folgte dann die letzte Abfahrt zum unserem Ausgangspunkt Wolkenstein. Die letzten zwei Kilometer begann es sogar noch leicht zu tröpfeln, was uns aber nicht mehr viel anhaben konnte. Gegen 14:00 Uhr waren wir wieder zu Hause.

Unser Fazit:  Man muss so etwas erlebt haben. Trotz dem Radfahrermassen ( angeblich waren es über 15000 Teilnehmer) war es ein Riesenspaß, bei dem jeder auf seine Kosten kam. Claudia und ich werden uns jedenfalls den nächsten Sella Ronda Bike Day vormerken.  Und wer weiß, vielleicht kann ich mit diesem Bericht einige Vereinskolleginnen und –Kollegen dazu animieren, nächstes Jahr auch dabei zu sein.

Bilder des Tages: