Rennradtouren in den Dolomiten
Hochgebirgstouren mit dem Rennrad haben eine lange Tradition beim RSV Dingolfing. Während in den 80er und 90er Jahren Helmut Weis Pässetouren in den österreichischen und italienischen Alpen mit 8 bis 10 Teilnehmern organisierte, machten sich dieses Jahr vier Radsportler auf den Weg nach Moena im Trentino zum Pässefahren rund um die Pala-Gruppe.
Leider regnete es auf dem Fedaiapass (2.057 m)
Am Anreisetag stand eine Einfahrtour auf dem Programm. Ausgesucht wurde die erst
2012 wegen des Giro d’Italia ausgebaute Straße auf das Reiterjoch (italienisch:
Passo Pampeago). Und dieses Joch hatte es ganz schön in sich. Auf 10 Kilometer
waren 960 Höhenmeter mit einer Maximalsteigung von 16 % zu überwinden. Nach
einer kurzen, aber sehr steilen Abfahrt erreichte man Obereggen in Südtirol. Es
folgte die nächste Auffahrt über das bis zu 15 % steile Lavazejoch. Nach einer
langen Abfahrt erreichte man Cavalese und nach 77 km und über 1.700 Höhenmetern
war man wieder zurück in Moena.
Am zweiten Tag war die Haupttour
vorgesehen: die Umrundung der majestätischen Pala-Gruppe. Das waren 125
Kilometer und über 3.000 Höhenmeter. Gleich zu Beginn stand der Pellegrinopass
im Weg. Nach 12 Kilometern und knapp über einer Stunde hatte man die Passhöhe
auf 1.919 m erreicht. Es folgte eine mit 30 Kilometern unglaublich lange, aber
landschaftlich fantastische Abfahrt bis Agoro. Man war wieder auf einer Höhe von
611 m angelangt. Das Panorama war überwältigend: das gewaltige, kühn geformte
Palemassiv mit ihrer von Zinnen und Türmen zerrissenen Silhouette war über 2.500
Meter höher gelegen und gipfelte im 3.185 m hohen Cimone della Pala. Man musste
anhalten und diesen Anblick bewundern. Auf dem weiteren Weg war die Forcella
Aurine (1.297 m) und nach einer Abfahrt der Cerdapass auf 1.361 m zu
überwinden. Nach der nächsten Abfahrt war man in Tonadico auf 750 m angelangt.
Es war mittlerweile mit deutlich über 30 Grad brütend heiß geworden. Gott sei
Dank war der nä
chste Anstieg, der Rollepass, mit maximal 11 % nicht gar so
steil wie die vorherigen Auffahrten. Nach 22 Kilometer hatte man die Passhöhe
auf 1.980 m erreicht. Die 20 Kilometer lange Abfahrt nach Predazzo und der kurze
Anstieg nach Moena war wie eine Triumpffahrt. Man hatte eine lange und
schwierige Tour unter extremen Temperaturbedingungen geschafft.
Am
dritten Tag war noch Zeit für eine Abschlusstour. Das Ziel war der Fedaiapass.
Leider setzte nach dem Frühstück leichter Nieselregen ein. Die Radler ließen
sich aber nicht aufhalten und erreichten nach 2 Stunden und 29 Kilometern die
Passhöhe auf 2.057 m. Bei der Abfahrt regnete es stärker, aber nach einer warmen
Dusche im 4-Sterne Hotel „Dolomiti“ und einem ausgezeichneten Abschlussessen war
die Welt wieder in Ordnung. Bei bester Stimmung wurde die Heimfahrt im
Vereinsbus angetreten.